Bühnenproduktionen

PERSONALIKON
Gurdjieff - Annäherung an einen ungewöhnlichen Menschen





Das Programm
Kritik
Fotos


GURDJIEFF  Annäherung an einen ungewöhnlichen Menschen
Personalikon für einen Pianisten und eine Technikerin

In diesem Literatur -und Musikabend , geht Schmid den Weg konsequent weiter, sein Bühnenkonzept „vonINNENnachAUSSEN“  zu formulieren.
Unter „Personalikon“ versteht Schmid eine künstlerische Annährung an eine wichtige Person aus Kunst und Literatur.
Sein erstes „Personalikon“, widmet sich dem  Philosophen, Tanzmeister  und großen spirituellen Lehrer Georg I. Gurdijeff  (1877-1949).
Dieser gründete  in den 20iger Jahren des vorigen Jahrhunderts in Frankreich ,sein,
auf die damalige Kunst-und Geisteswelt großen Einfluss ausübendes, „Institut für die harmonische Entwicklung des Menschen“. In dieser Lebensschule versuchte er auf ungewöhnliche Weise seine
Erkenntnisse, die er auf seinen ausgedehnten Forschungsreisen in den Vorderen Orient sammelte, im Westen weiterzugeben. Auf diesen Reisen erforschte er die verschiedenen spirituellen und religiösen Praktiken der Völker,  um dieses Wissen nicht der Vergessenheit anheimfallen zu lassen.
Er war ein Provokateur, der die individuelle Entwicklung des Menschen als die wichtigste Voraussetzung für gesellschaftlichen Fortschritt erkannte.
Seine Philosophien hat er in seinem Hauptwerk „All und Alles“ niedergelegt.
Er war aber auch der Schöpfer von den sogenannten „Movements“, spirituellen Tänzen und Körperübungen, die bis heute in speziellen Gurdijeff-Gruppen gelehrt und weitergegeben werden.
Für diese Tänze hat er in Zusammenarbeit mit seinem Schüler, dem russischen Komponisten Thomas de Hartmann, eine große Anzahl an Klavierstücken komponiert.
Christoph Schmid nähert sich diesem ungewöhnlichem Menschen mit Texten, Musik und Zuspielungen.
Wieder kreiert eine Form zwischen Konzert, Theater und Lesung.
Dieser Abend ist eine Co-Produktion mit der Galerie 561.
Bianca Schnepf wird in schon bewährter Weise assistieren.




Video-Mitschnitt Teil I



Das Programm

Audioeinführung (12. Minuten)

Die Begegnung
     Sayyd Dance Nr. 1
Der Auftrag
Die Schule
     Raunen 1
Der Unfall
Das Rasenmähen
     Intermezzo 1
Das Rasenmähen und kein Ende
     Syyid Chant+Dance Nr. 10
Das erste Resümee
Die neue Aufgabe
     Raunen 2
Der Wutausbruch
     Moorish Dance Nr. 28
Die Genauigkeit
Die erste Unterrichtsstunde
     Intermezzo 2
Die zweite Unterrichtsstunde
     Sayyd Dance Nr. 31
Der Fall Rachmilewitsch
     Raunen 3
Die verrückte Bestrafung
Der offene Widerstand
Die Flucht
Die Rückkehr
     Ohne Titel Nr. 18

PAUSE (15 Min.)

     Intermezzo 3
Die Kehrseite des Glückes
     Signal
Die Geschlechter
     Raunen 4
Die ersten Zweifel
Der Selbstmordversuch
     Dervish Chant+Dance Nr.7
Der Alkohol
     Caucasian Dance Nr.38
Die Lesungen
     Persian Dervish Nr.16
     Sayyd Dance Nr. 26
Die Sexualität
     Dervish Dance Nr. 14
Der Abschied
Der Rückblick
     Sayyd Dance Nr. 1

Die Texte sind dem Buch "Eine Kindheit mit Gurdjieff" von Fritz Peters entnommen.




Video-Mitschnitt Teil II



Kritik

RAUS AUS DER SCHLAFWELT
Annäherung an einen ungewöhnlichen Menschen:
Georg I. Gurdjieff
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Von Hanne Wendleder

Wenn ein Pianist, Christoph Schmid, und eine Technikerin, Bianca Schnepf, ein „Personalikon“ ankündigen, weiß man erst nicht, was einen erwartet. Tatsächlich kam ein ungewöhnlicher Abend auf das Publikum in der Landshuter Galerie 561 zu.
Eine zehnminütige Tonbandaufnahme stellte den Esoteriker Gurdjieff vor.
Der wahrscheinlich 1877 im zaristischen Russland geborene Armenier verstand sich selbst als Wahrheitssucher. Er versuchte, die esoterischen Lehren des Orients mit wissenschaftlichen Erkenntnissen des Westens zu verbinden. Dabei wirkte er als Schriftsteller, Komponist und Choreograph, um möglichst umfassend auf seine Anhänger einwirken zu können. Sein nah bei Paris gegründetes „Institut für die harmonische Entwicklung des Menschen“ lockte tatsächlich ein internationales Publikum an. Gurdjieff starb 1949. Seine Lehre geht davon aus, dass der Mensch viel zuviel Zeit seines Lebens in einer Art Schlafwelt verbringt. Anstatt aktiv zu handeln, lässt er weitgehend automatisierte Abläufe einfach geschehen. Gurdjieff versucht ihn aufzuwecken. Nur wer sein Denken, Fühlen und die  Bewegungen seines Körpers wahrnimmt, könne von sich wirklich sagen: „Ich bin.“ Einen ersten Eindruck von Grudjieffs überraschend modern klingender Musik gab Christoph Schmid äußerst konzentriert und expressiv am Flügel.
Die auch von Keith Jarrett gespielten –und publizierten Stücke paaren die Melancholie der russischen Seele mit orientalischen Einflüssen.
Dazu vollzog Bianca Schnepf in einer weißen Tunika so schlicht wir streng choreographierte Bewegungen.
Anschließend las Christoph Schmid aus Fritz Peters Buch „Eine Kindheit mit Gurdjieff“. Die Textauswahl erwies sich als sehr geschickt, denn man lernte den Armenier aus der Sicht eines elfjährigen Schülers kennen. Aus den Erlebnissen des Jungen wurde die
Zielrichtung von Gurdjieffs Lehre deutlich. Durch die Verrichtung alltäglicher Arbeiten in Haus und Hof sollte die Aufmerksamkeit der Schüler verbessert werden. Dabei waren dem Esoteriker auch Tricks recht, wie Schülerstreiche mit Geld zu belohnen. Zwischen den unterhaltsamen Geschichten, vermittelte Schmid mit Gurdjieffs Stücken „Wissen jenseits der
Worte“. Der Abend endete mit dem Abschied des Schülers von seinem Lehrer.
Es fand tatsächliche die angekündigte Annäherung an Grudjieff statt, wobei sie durchaus nicht unkritisch verlief. Dennoch muss man keine esoterische Ader haben, um das Anliegen zu begreifen. Die Zerstreuung des Menschen, ja Fragmentierung des Menschen hat bis heute zugenommen. Mehr Achtsamkeit fordern nicht nur Esoteriker ein.

Landshuter Zeitung 19.04.2011




Fotos


Christoph Schmid: Aufführung Personalikon am 16. April 2011


Bianca Schnepf und Christoph Schmid / Galerie 561 in Landshut




von innen nach außenChristoph Schmid
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