
Günter Eich
HÖRSPIELZEIT
Die Andere und Ich (1952)
aufbereitet von Josef Weindl
(Archiv) Kurzinhalt des Hörspiels:Die reiche Amerikanerin Ellen Harland unternimmt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern eine Europareise. Die Familie Harland befindet sich mit ihrem Auto auf der Fahrt von Venedig nach Florenz. Bei der Fahrt durch Comacchio blickt Ellen in die Augen einer alten Frau, die auf der anderen Seite des Wassers steht. Sie hat den Eindruck, dass die alte Frau ihren Blick erwidert. Dieser Blickkontakt lässt Ellen nicht mehr los. Beim Baden in Porto Garibaldi wird Ellen für einen kurzen Augenblick ohnmächtig. In ihrer Ohnmacht träumt sie von der alten Frau. Sie träumt, dass sie sich allmählich in den Körper dieser Frau verwandelt und das Leben dieser Frau von 1910 bis zum 5. August 1951 durchlebt. Es ist ein Leben in Armut mit mehreren Schicksalsschlägen. Als Ellen wieder aus der Ohnmacht erwacht, wird sie nachdenklich und stellt sich selbst die Frage, ob sie ihr Leben ändern müsse.
Die Idee zu diesem Hörspiel kam Günter Eich auf einer Urlaubsfahrt, die ihn am 5. August 1951 nach Comacchio führte. Mit dabei bei dieser Urlaubsfahrt waren die Geschwister Olga, Anni und Oskar Schmid. Die Eindrücke, die Günter Eich auf dieser Urlaubsfahrt von der dortigen Landschaft gewonnen hat, fanden ihren Niederschlag im Hörspiel.
Günter Eich hat für dieses Hörspiel den renommierten Hörspielpreis der Kriegsblinden erhalten. Die Überreichung dieses Preises erfolgte am 3. März 1953 in Bonn in Anwesenheit des damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuß.
Karten zu 12,- und ermäßigt 8,- Euro an der Abendkasse eine Stunde vor Vorstellungsbeginn